Kultur: Mythologie (6)
 

    Früher Tourismus: Die schon damals sehr alte Sage über den Minotaurus war im Altertum so bekannt, dass die kretische Stadt Knossos ab etwa 300 vor Christus Münzen mit Labyrinthsymbolen prägen ließ.
   Die Labyrinthe sollten offenbar
wohlhabende Reisende ermuntern die Insel zu besuchen. Lokalen Tourismus gab es schon damals, man denke nur an die damaligen sportlichen Großereignisse (die olympischen Spiele waren nicht die einzigen).
   Diese Veranstaltungen waren durchaus auch kommerziell: Bei den eigentlichen Spielen kämpften die Sportler zwar einen einfachen Lorbeerkranz - doch bei der Rückkehr in die Heimatstadt regnete es oft Gold und Silber. Auch die Wallfahrten frommer Pilger brachten den Tempeleigentümern viel Geld.

   Mythologischer Hintergrund: Der Schlüssel zum Verständnis des Labyrinths ist die Doppelaxt - Labyrinth heißt ja vermutlich "Ort der Doppelaxt".
   Die Axt mit den halbrunden Schneiden, wird von Historikern meist als Symbol für die Mondphasen gedeutet.
   Dazu passt der Stier im Labyrinth, denn die Hörner dieses Tieres sind wie die Mondsichel geschwungen.  

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Griechische Münzen aus Knossos, 100-200 v.Chr., Aufschrift "KNOSION", aufgeprägt in der Anordnung:
KNO
S
         I
ON