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Geschlechtsunterschiede:
Normalerweise wachsen männliche und weibliche Pflanzen in annähernd
gleicher Anzahl. Die weiblichen sind kürzer, stämmiger
und verzweigter als die männlichen. Die männlichen sind
hingegen hager und hoch aufgeschossen. Sie müssen es sein,
da der Pollen von den männlichen auf die weiblichen Pflanzen
herabfällt. Danach sterben die männlichen ab, während
die weiblichen nach einer sieben Wochen längeren Vegetationszeit
Samen tragen.
Die ungleiche Vegetationszeit ergibt Probleme:
Lässt man die männlichen Pflanzen bis zur Gesamternte
stehen, dann verwittern sie, und die Fasern leiden. Früher
rauften die Bauern daher die männlichen Pflanzen zuerst aus,
und verarbeiteten sie zu Bettwäsche, Handtüchern und Bekleidung.
Die weiblichen Fasern wurden hingegen erst bei Samenreife geerntet,
und dann zu Säcken und Planen verarbeitet.
Heute erntet man die Pflanzen für die Fasergewinnnung
schon unmittelbar nach der männlichen Blüte, also bevor
das Verdorren der männlichen und der Samenansatz und die zunehmende
Verholzung der weiblichen die Faserqualität verschlechtert.
Für die Samengewinnung
bevorzugt man hingegen Zwitter. Zwitter ähneln im Erscheinungsbild
den weiblichen Pflanze. Die Vorteile der Zwitter sind, dass alle
Pflanzen auf einem Feld gleichzeitig reifen, und da jede Pflanze
Samen trägt, ist der Ertrag größer.
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