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Drogen-Hanf: Der
wichtigste pharmazeutisch wirksame Stoff des Hanfes ist "Tetra-Hydro-Cannabiol",
kurz "THC".
Obwohl auch der normale Hanf (Cannabis sativa)
in seiner Urform etwas THC-Gehalt enthält, wird für die
Drogengewinnung fast ausschließlich eine verwandte Art verwendet:
der Indische Hanf (Cannabis Indica).
In der EU wurde der THC-Gehalt bei allen zugelassenen
Hanfsorten (nur Cannabis sativa) durch Züchtung sehr stark
reduziert. Ausserdem bilden Pflanzen in kühlem und regenreichen
Klima weniger THC.
Für pharmazeutische oder illegale Zwecke
wird daher fast ausschliesslich Cannabis Indica angebaut. Das THC
kommt in Blüten und Samenhüllblättern vor - in den
Samen selbst jdoch nicht. Insbesondere die Narben und die Blatthüllen
der weiblichen Blüten haben sogenannte Drüsenhaare, die
am Ende der Blütezeit ein Harz ausscheiden.
Von Drogensüchtigen werden meist die getrockneten
Zweigspitzen und Blätter geraucht. Noch höhere THC-Konzentration
finden sich in den weiblichen Blüten und besonders im gesammten
Harz - auch dieses wird konsumiert (meist geraucht). Es gibt diverse
Slangbegriffe für derartige Drogen - der bekannteste dürfte
"Haschisch" sein.
Der Haschisch-Konsum
ist historisch sehr alt, der Missbrauch allerdings auch. So wird
behauptet, dass aus dem arabischen "haschichin" (Haschisch-Raucher)
das englische Assassin (Attentäter) bzw. das italienische assassino
(Mörder) entstanden.
Diese Bedeutungsverschiebung geht auf den "Alten
vom Berge" zurück, einen Sektenführer, der einst
von einer Burg im Iran aus international die Regierungen erpresste.
Angeblich setzte er seine Anhänger unter Drogen, gaukelte ihnen
dann mit Schauspielern das Paradies vor, und schickte sie schliesslich
zu Selbstmord-Attentaten aus - übrigens nicht nur gegen die
Christen, sondern ebenso auch gegen zahlungsunwillige Muslime.
Zwar gilt das Suchtpotential von Cannabis bei eingen
Experten als geringer als das von Tabak und Alkohol, doch die Ergebnisse
sind umstritten. Moderne, illegale Züchtungen enthalten zudem
weit mehr THC-Wirkstoff als die Pflanzen der Hippiezeit.
Nach neuen Forschungen (Spiegel 33/2002) kommt es bei
dauerhaftem Cannabis-Missbrauch, insbesondere bei hohen Dosen (z.B.
durch das Rauchen mit einer Wasserpfeife) zu Gedächnisausfällen
und langfristigen Hirnschäden. So
kann z.B. eine Anlage zur Epillepsie vorzeitig ausbrechen - bei
Patienten, die ansonsten noch jahrelang beschwerdefrei gelebt hätten.
Es gibt auch eng begrenzte medizinische Anwendungen
der Droge z.B. als Schmerzmittel für Krebskranke, oder als
Appetitanreger für (durch krankheitsbedingte) Appetitlosigkeit
halb verhungerte Aids-Kranke. Wegen dem Lungenkrebsrisiko beim Rauchen,
suchen die Ärzte aber hierfür andere THC-Dareichungsformen
- z.B. als Aerosol.
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