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Exkurs:
Die christliche Kirche entschied
sich dann für die Version, dass alle Menschen ausschließlich
von Eva abstammen: Ohne Evas "Erbsünde" bestand ja keine
Notwendigkeit einer Erlösung durch eine christliche Kirche.
Möglicherweise waren zufällige Ähnlichkeiten des
Christentums mit diversen nichtjüdischen Religionen der Grund, warum
die hohe jüdische Geistlichkeit die Urchristen auf Anhieb als Ketzer
verfolgen liess.
Man darf nicht vergessen: Israel war damals trotz
der römischen Besatzer noch weitgehend ein Gottesstaat. Jede religiöse
Abweichlerei brachte die Macht der Priester ins Wanken - es gefährdete
ganz konkret ihre berufliche Stellung: Ein Priester, den man nicht
mehr respektiert, muss betteln oder arbeiten gehen!
Einige Elemente
des Christentums dürften den jüdischen Hohenpriestern hochverdächtig
vorgekommen sein: Im christlichen Gottesdienst geschieht eine Vereinigung
mit dem Göttlichen über den Verzehr zweier heiliger Pflanzen (Weizen
und Weintraube).
Es
geht um Wiederauferstehung (im Himmel), es geht um einen, wenn auch
toten, Baum, und es geht um einen dreieinigen Gott, bestehend aus
Vater, Sohn und heiligem Geist. Wobei der Geist im ursprünglichen
Aramäischen wohl grammatikalisch eine "Geistin" war.
Weil es die Theologen, gleich welcher Richtung,
in religiösen Fragen selten nur bei Worten belassen, kam durch
die Jahrhunderte immer sehr viel Leid über die Völker: Diskriminierung,
Heiratsverbote, blutige Verfolgungen und sogar Religionskriege.
Theologen neigen
oft dazu einen vorläufigen Stand der Erkenntnis als absolut,
ewig und unveränderlich zu setzen. Ausbaden mussten diesen
Fanatismus dann fast immer nur die einfachen Leute. Theologen ziehen
fast nie selbst in die von ihnen angeheizten Religionskriege - sie
schicken lieber andere in den Tod. Aber das ist ein andere Geschichte.
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